TSV Bützow – HSV Insel Usedom II 24:16

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Den elften Sieg im 14. Spiel fuhren die Handball-Männer des TSV Bützow im Heimspiel gegen die Reserve des HSV Insel Usedom ein. Mit Ruhm bekleckerten sich die Hausherren aber trotz des deutlichen 24:16-Erfolges nicht, weil sie vor allem im zweiten Abschnitt fast nichts mehr auf die Reihe brachten. Am Ende genügte eine souveräne Vorstellung im ersten Durchgang, um den dritten Tabellenplatz zu behaupten.

Die Bützower lagen von Anfang an in Führung. Prunkstück des TSV war mal wieder die Abwehr, die in Halbzeit eins nur sieben Gegentore zuließ. Dennoch war man auf Seiten des Gastgebers nicht vollends zufrieden. „Das Ergebnis hat zwar gestimmt, aber gegen einen körperlich unterlegenen Gegner wollten wir ganz anders auftreten“, sagt Bützows Jan Dethloff. Zwar wurde der Vorsprung über die Stationen 3:1, 7:4, 10:4, 13:5 und 15:7 kontinuierlich ausgebaut, dennoch verhinderten sieben technische Regelfehler eine noch bessere Ausbeute. „Das sind einfach zu viele“, ärgert sich Dethloff. Am Ende kann in der Tabelle nämlich auch das Torverhältnis ausschlaggebend sein. Mit nunmehr 32 Plustoren hat der TSV gegenüber den anderen Spitzenteams deutlich Nachholbedarf. Stavenhagen (+68) und Ribnitz (+63) sind in dieser Statistik meilenweit voraus.

Wenngleich sich das alles ein wenig nach Jammern auf hohem Niveau anhört, wurden die Sorgenfalten im zweiten Abschnitt berechtigterweise größer, denn da stellten die Bützower plötzlich das Handballspielen ein. Die Usedomer ließen sich natürlich nicht zweimal bitten und holten aus ihren Möglichkeiten das Bestmögliche heraus. Spätestens nach dem 17:11 betrieben die Gäste Schadensbegrenzung und verkürzten auf 18:15. Der Bützower Sieg geriet aber dennoch nicht ins Wanken, weil der TSV kurzzeitig die Zügel wieder anzog und die Partie wieder in die richtige Bahn lenkte. Erschreckend war jedoch die eigene Abschlussschwäche im ersten Teil der zweiten Halbzeit. In 15 Minuten trafen die Hausherren nur einmal. Zum Ende hin bauten die Usedomer dann konditionell ab und gaben den Gastgebern Raum zum Torewerfen. So gelang es ihnen, den Abstand wieder auf acht Tore zu vergrößern (24:16). Trotzdem ärgert sich beispielsweise Jan Dethloff über den pomadigen Auftritt vor heimischem Publikum: „Das war in der zweiten Halbzeit Anti-Handball. Wir haben nicht mehr als Mannschaft agiert und zu viel über Einzelaktionen gemacht. Dadurch dann zu viele Fehler produziert. Das war ganz klar eine Kopfsache.“ Die Bützower waren personell wieder so gut besetzt, dass sich der eine auf den anderen Verlassen habe und die Verantwortung weiter gegeben wurde. Diesen Schlendrian müssen sie aber ganz schnell wieder aus den Köpfen bekommen, damit sie am kommenden Sonnabend im Auswärtsspiel bei der Reserve des Doberaner SV kein böses Erwachen erleben.

TSV Bützow: Wild, Schröter, Strigun, Maegdefessel (3 Tore), Rinas, Wahl (5), Brandt, Rosinke (1), Bremer, Böttner (5), Görtz (4), Lembcke (2), Dethloff (1), Zisler (3)