TSV Bützow – SV Warnemünde 24:19

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„Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön“, schallte es am Sonnabendabend lautstark aus den Lautsprechern der Wilhelm-Schröder-Sporthalle. Wenige Sekunden zuvor besiegten nämlich die Handball-Männer des TSV Bützow im Spitzenspiel des 20. Spieltages der MV-Liga den SV Warnemünde mit 24:19 (12:9) und  sind weiterhin ein heißer Anwärter auf die Meisterschaft.

Die Gäste reisten mit zehn  Siegen in Folge im Gepäck an die Warnow, doch die Bützower waren hoch motiviert, diese Serie zu brechen.  TSV-Trainer Jörg Schröder hatte zunächst einmal die Qual der Wahl, denn  ihm standen 17 Spieler zur Verfügung, sodass er drei Akteuren  sagen musste, dass sie nicht im Kader stehen. Diese starke Kaderbreite erwies sich aber als Faustpfand, denn die Bützower hatten  in diesem Duell  den längeren Atem. Dieser war auch nötig, weil die Hausherren ganze elf Zeitstrafen kassierten und somit über weite Strecken der Partie in Unterzahl agierten. Doch nichts konnte sie an diesem Tag stoppen – auch nicht die Schiedsrichter, die  gerade im zweiten Durchgang mit den Zeitstrafen nur so um sich warfen – meistens  auf die Bützower, denn die Warnemünder mussten nur zwei Zwei-Minuten-Strafen einstecken. Das monierten die Gastgeber am Ende auch, weil sie sich nicht gleichwertig behandelt fühlten. Zum Glück fiel das aber letztlich nicht ins Gewicht, weil die Warnowstädter den Kopf immer wieder selbst aus der Schlinge zogen.

Vor allem in der Abwehr waren sie bärenstark. Was da gearbeitet wurde, war phänomenal. Überragend war zudem Torhüter Torsten Wild, der den Gästen mit unzähligen Paraden den Zahn zog. „Bei 17 Paraden habe ich aufgehört zu zählen“, sagt TSV-Coach Schröder. Ob Hand, Fuß oder  mit dem Gesicht – der Bützower Schlussmann bekam fast immer ein Körperteil an den Ball. Nur 19 Gegentore gegen ein Spitzenteam sind absolute Spitzenklasse.

250 Zuschauer wurden Zeuge einer überragenden  Bützower Mannschaftsleistung. Der TSV führte von Beginn an. Bis zum 2:2 bewegten sich  beide Teams ergebnistechnisch noch auf Augenhöhe. Fortan kamen die Hausherren aber ins Rollen. Beim 6:3 lagen sie erstmals mit drei Toren vorne. Diesen Abstand nahmen sie auch mit in die Pause (12:9).

Diese Führung verlieh den Bützowern natürlich Selbstvertrauen, die im zweiten Abschnitt absolut ans Limit gingen, denn in den zweiten 30 Minuten hagelte es gefühlt eine Zeitstrafe nach der anderen. Teilweise stand der TSV in doppelter Unterzahl auf der Platte, trotzdem vergrößerte er den Vorsprung auf 17:10 (40.). Die Bützower mussten dem hohen Tempo dann jedoch ein wenig Tribut zollen. Es folgte ein leichter Knick und die Warnemünder verkürzten auf 19:16. TSV-Trainer Jörg Schröder  griff dann aber auf seine Reserven zurück und schickte frische Kräfte auf’s Feld. Mit Erfolg, denn die Hausherren setzten sich wieder auf 22:16 ab. Damit war die Partie dann auch entschieden. Warnemünde ergab sich seinem Schicksal und die Bützower ließen anschließend die Korken knallen, wohlwissend, dass das ein enorm wichtiger Sieg war.

Mit weiterhin fünf Minuspunkten bleiben sie Spitzenreiter Stavenhagen auf den Fersen, der spielfrei hatte. Am kommenden Sonnabend steht für den TSV Bützow bei der SG Crivitz/Banzkow die nächste schwere Prüfung an. Knüpft der Tabellenzweite aber an die Leistung an, wird es schwer, ihn zu stoppen.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Robert Grabowski